Floristik-Design-Fachbuch

13.2 Moderne

Die ersten Jahre im 21.Jahrhundert deuten auf eine weitere avantgardistische Entwicklung der Architektur hin. Historische Gebäude werden durch interessante Architekturbauten der neuen Moderne erweitert. Viele Architekten sehen in diesen Kombinationen eine Assoziation des Kontinents bzw. Europas welche im 21. Jahrhundert zusammen wachsen und sich auf seine gemeinsamen Kräfte besinnen können.

Glas-Panoramaräume, interessant gefaltete Dachlandschaften, intelligente Grundrisse, spannungsreiche Treppenkonstruktionen, verschiebbare Fensterläden, künstlerisch gestaltete Wände, schräge Fassaden, Materialien wie Titanzink, Metalle, Holz, Kunststoff und Baustoffe jeder Art werden in der Architektur verwendet. Dynamische, illusionsstarke formenreiche Gebäude entstehen. Auch in der Kunst ist eine interessante Entwicklung zu erwarten, da immer neue Techniken in Kombination mit der Werkstoff- und Materialvielfalt ungeahnte Möglichkeiten eröffnen.

Dies gilt auch für die Floristik, sprich Blumenkunst, sowie für die Gartengestaltung. Zu beobachten ist auch das der Begriff der Ästhetik wieder an Bedeutung gewinnt und dies besonders in der Floristik beachtet wird. Die Geltung, Bewegung und Charakteraussage der Blume wird analysiert und in den floristischen Werkstücken beachtet und gezielt eingesetzt. Deshalb sind gerade heute die Kenntnis und das Verständnis der gestalterischen Kriterien und Gesetzmäßigkeiten von großer Wichtigkeit. Ein interessantes Zeitalter erwartet uns!?

Lilien zwischen Glasscheiben

Parallel dazu entwickelte sich jedoch auch das ökologische Bauen. Friedrich Hundertwasser, 1928 – 2000, verstand es wie kaum ein anderer, Ansätze des Wiener Jugendstils mit Anlehnungen an die Fantasiegebilde von Antonio Gaudi zu einem fröhlich bunten, plastischen und dynamischen Gesamteindruck zu verbinden.

In der Malerei bilden sich neue Künstlergruppen und inspiriert durch die Vielzahl an neuen Werkstoffen entstehen neue Kunstrichtungen. Sie entwickeln sich vom Impressionismus und Expressionismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bzw. des beginnenden 20. Jahrhunderts über Futurismus zum Realismus. Bedingt durch die neue Gesellschaft entstehen weiterhin Pop-Art, Plakatkunst, Surrealismus um nur einige zu nennen. In den neu geschaffenen Siedlungen des 20.Jahrhundrts gehört zum Eigenheim ein Garten. Die Kleingartenanlagen – Schrebergärten – finden neuen Auftrieb. Dachgärten, Terrassengärten und Balkongärten bilden nach dem 2. Weltkrieg einen Ersatz für all die, welche sich die teuren Grundstückpreise in den ständig wachsenden Städten nicht leisten können. Später entdeckt man die Haugärten als mögliche Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Naturnah gestaltete Anlagen umgeben Gebäude der Industrie und öffentlichen Verwaltung.

Foto von Blumen mit türkisen Vasen und Scheiben

Die Floristik entwickelt sich immer mehr zum künstlerischen Gestalten mit der Blume. Handwerkliche Techniken werden erweitert, verfeinert und neu entdeckt. International werden Blumen importiert und exportiert. Floristen suchen den Austausch auf internationaler Ebene. Trendaussagen werden, in Anlehnung an Kunst und Mode erarbeitet. Die Floristik entwickelt sich stetig und in rasendem Tempo. Werkstücke werden nach gestalterischen und technischen Gesetzmäßigkeiten gearbeitet. Der Florist wird zu einem anerkannten Ausbildungsberuf für künstlerisch begabte, naturverbundene Menschen. Neue Bräuche entstehen und alte Bräuche werden in Ehren gehalten. Maikränze, Erntekronen, Türkranze, Adventschmuck und Ostergaben werden vom Floristen ebenso hergestellt wie moderne floristische Werkstücke.

21. Jahrhundert
  • avantgardistische Entwicklung in der Kunst und der Architektur
  • neue Techniken, Materialien und Werkstoffe
  • Ästhetik
  • Blume in ihrer Aussage gewinnt an Bedeutung !