Floristik-Design-Fachbuch

4.24 Textur u. Farbe

Alle Werkstoffe u. Materialien haben, neben Farbe u. Form, die Textur als drittes Ausdrucksmittel der Gestaltung. Dem Wechselspiel der Kräfte beim Zusammenwirken von Farbe, Form und Textur sollte sich der Florist immer bewusst sein. So kann er schon bei der Auswahl noch gezielter Gestaltungselemente einsetzen und den Wirkungsgrad erhöhen.

Die Wirkung der Farben kann durch die Textur (Oberflächenstruktur) betont, verstärkt oder aber geschwächt werden. So erscheinen z.B. eigentlich warm wirkende Farben wie Orange auf glänzender Fläche kühler und abweisender, während sie auf tiefporigen Untergrund warm und weich empfunden werden. Ist die glatte Fläche des Orange gar hochglänzend, verliert die Farbe ganz an Wärme und Nähe. Eine kalte Farbe dagegen, kommt auf glattem glänzend Oberflächen voll zur Geltung. Auf offenporigen, tiefen also rauen Texturen verliert sie ihre Klarheit, wirkt schwerer, ferner und nicht mehr so kühl. Der Vergleich zwischen Anthurium andreanum und Anthurium scherzerianum oder mit Celosien des gleichen roten Farbtons, zeigen die Wirkungsunterschiede am deutlichsten.

Durch Texturen können Farbwirkungen wie nah-fern, warm-kalt, leicht-schwer, aktiv-passiv, rein-trüb, hell-dunkel…verändert werden. Texturen können also, gezielt eingesetzt, Farbkontraste in ihrer Stärke betonen und steigern oder aber ihre Wirkung abschwächen.

Eine Ausnahme bildet „seidenmatt“, es verhält sich meist neutral. Die Farben Schwarz und Weiß und die dazwischen liegenden Grautöne sind texturunabhängig, das heißt sie können, bis auf wenige Ausnahmen, mit jeder Textur ihren vollen Wirkungsgrad erreichen.

Textur
  • beeinflusst die Farbwirkung.
  • Farbe beeinflusst die Oberflächenwirkung.