Floristik-Design-Fachbuch

9.11 Brautschmuck

Brautschmuck beziehungsweise Hochzeitsschmuck umfasst alle floralen Werkstücke rund um das Brautpaar und die Feierlichkeiten. Neben Auto-, Tisch-, Altar- und Raumschmuck in Kirche und Standesamt ist und bleibt der Brautschmuck das Wichtigste im Bereich Vermählung. Er ist Brauchtum und auch Statussymbol und sollte individuell auf die Braut, das Brautkleid, das Umfeld und den Stil der Hochzeit abgestimmt sein. Lieblingsblumen der Braut sind auch Beratungskriterien spielen aber letztendlich eine eher untergeordnete Rolle. Der Braut-Typ, Ihre Größe und Figur, das Alter, der Teint, die Haarfarbe sind die entscheidenden Kriterien. Brautschmuck zur Hochzeit gab es schon in der Antike, aber auch von anderen Kulturen gibt es hierzu Überlieferungen. Bereits im Altertum trug die Braut Riechsträuße oder Kränze aus Duftkräutern. Der Blumenschmuck ergänzte und ersetzte im Lauf der Zeit immer mehr den Familienschmuck.

Es haben sich im letzten Jahrhundert die verschiedensten Formen des Brautschmucks entwickelt und die Vielfalt wird von Jahr zu Jahr größer. Der Kreativität des Floristen sind nur dort Grenzen gesetzt, wo die Zweckerfüllung und der Schmuckwert verloren gehen. Die Aufgabe des Brautschmucks, die Braut zu schmücken, sollte im Vordergrund stehen. Angesichts der Formenvielfalt und ständigen Weiterentwicklungen vermeiden wir Auflistungen von „Brautstraußtypen mit Mode- oder Eigennamen sondern gehen bewusst nur auf Grundformen und Grundtechniken ein.

Beim Brautschmuck ist grundsätzlich zwischen drei Möglichkeiten zu differenzieren.

  • Der Brautstrauß, also in klassischer Straußform, frei in der Hand und oder über dem Arm liegend tragbar. (nächste Seite)
  • Der Brautschmuck, der keine Straußform darstellt, dennoch mehr oder weniger in oder an der Hand getragen wird.
  • Der Körperschmuck, als eigenständiger Brautschmuck oder als ergänzendes Teil zu den zwei erstgenannten Möglichkeiten.

Diese drei Möglichkeiten sowie Autoschmuck werden unter dem Thema Hochzeitsschmuck auf den nächsten Seiten behandelt. Tisch-, Altar- und Raumschmuck für Sakral- und Profanbauten sind eigenständige Themen in diesem Kapitel.

Foto von hängenden Pflanzen
Brautschmuck
  • Floraler Hochzeitsschmuck wie Braut -strauß, -kranz, -zepter und vielem mehr bis hin zum floralen Körperschmuck.

Der Brautschmuck

Der Brautschmuck der keine Straußform darstellt, dennoch mehr oder weniger in oder an der Hand getragen wird stellt eventuell eine Weiterentwicklung des Brautstraußes dar. Es gibt hier eine unendliche Vielfalt von Formen und Variationen. Oft sind Kugel, Spindel, Tropfen, Wasserfall, Keule, Bogen, usw. oder „Gebrauchsgegenstände“ wie Tasche, Muff, Zepter, Schirm, usw. Ausgangs- oder Grundform für diese Art von Brautschmuck. Auch ganz freie Formen sind möglich. Als Griff dient häufig, gestalterisch mitwirkend, z.B. eine Kugel, ein Ring oder ein Bügel über oder innerhalb der Konstruktion. Die gewählte Gestaltungsart ist hier meist „dekorativ“, aber auch „graphisch“ und „formal-linear“ sind gut möglich. In seltenen Fällen auch „vegetativ-abstrakt“. Von der Technik werden es immer ganz individuelle Lösungen sein, die jedoch funktional und falls sichtbar ästhetisch und vom Milieu passend sein sollten.

Bei Allem sollte die bequeme Tragbarkeit und das Ziel die Braut zu schmücken immer im Vordergrund stehen. Schmücken heißt, vorhandenes hervorheben und betonen und beim Brautschmuck dann zur Braut, ihrem Typ und ihrem Erscheinungsbild am Hochzeitstag passend sein.

Der Brautschmuck
  • in oder an oder im Bereich der Hand getragen!

Der Körperschmuck

Der Körperschmuck als eigenständiger Brautschmuck oder als ergänzendes Element zu den zwei erstgenannten Möglichkeiten. Als ergänzender Körperschmuck sind Corsagen, Colliers sowie Schmuck am Schleier, Kleid, Hut oder im Haar sehr beliebt.
Die Möglichkeiten sind auch hier sehr vielfältig, wobei Farbe und Milieuauswahl auf den Brautschmuck abgestimmt sein sollten.

Der Körperschmuck als eigenständiger Brautschmuck ist unter Anderem als floral gestalteter Schal, Hut, Stola, Schleppe, Bustier realisierbar. Auch der direkte Schmuck des Brautkleids sowie von Schulter- und oder Armpartien sei erwähnt.
Ebenfalls möglich die Kombination mehrerer, wie z.B. Hut und Bustier oder florale Schleppe und Haarschmuck. Da er eine gewisse Zeit direkt am Körper oder am Kleid getragen wird, sollte er so konzipiert sein, dass die Bewegungsfreiheit der Braut so wenig wie möglich eingeschränkt wird. Vorteil eines solchen Schmuckes ist, dass die Braut beide Hände frei hat und das Florale die Braut während der gesamten Feierlichkeiten schmückt.

Der Körperschmuck
  • z.B. Schal, Hut, Stola, Schleppe, Schuhe, Bustier usw.