Floristik-Design-Fachbuch

9.14 Autoschmuck

Je nach Fahrzeugart -typ und -farbe gibt es unendlich viele Möglichkeiten, für die Fahrt zum Standesamt und zur Kirche, den Wagen zu schmücken. Neben klassischen Formgebinden wie Girlanden, Ringen und Herzen oder dem Gesteck auf der Fronthaube sind Ende des letzten Jahrhunderts viele neue, individuelle Schmuckformen entstanden. Von der dekorativen über die formal-lineare bis hin zur graphischen Gestaltungsart ist vieles möglich. Vegetativ ist nur in Ausnahmefällen und auch nur in der vegetativ-abstrakten Art denkbar. Auch Einzelblüten mit Hilfe von Saugnäpfen am Auto in Streuung mit Schwerpunkt verteilt oder an Konstruktionen befestigt sind Beispiele für unzählige Möglichkeiten. Dem Floristen sind gestalterisch nur bedingt Grenzen gesetzt, insofern er nachfolgende Kriterien beachtet :

  • Auswahl relativ fester u. haltbarer Werkstoffe
  • gute Festigkeit innerhalb des Werkstücks
  • sichere Befestigung am Fahrzeug
  • Lack darf nicht beschädigt werden
  • Funktionalität, z.B. Scheibenwischer, Blinker…
  • keine Sichtbehinderung für Fahrer
Foto von Blumenschmuck auf Auto

Gestalterisch sollte die Richtungsdynamik der Werkstoffe sich der Linienführung des Fahrzeugs mehr oder weniger anpassen. Auch große Richtungs- u. Bewegungskontraste entgegen der Fahrtrichtung sollten vermieden werden. Fahrzeug und Schmuck sollen eine Einheit bilden und trotzdem eine gute Fernwirkung erreichen. Das heißt, Eigenheiten der Karosserieform aufnehmen und in die Gestaltung mit einbeziehen. Farbe des Fahrzeugs im Schmuck mit aufnehmen, aber dennoch Kontraste schaffen. Hell-Dunkel-Kontraste sind hier für die Fernwirkung besonders wichtig.
Neben den Farbkontrasten sind hier auch bewusst gewählte Formkontraste angebracht. Auch großflächige Werkstoffe oder starke Verdichtung gleicher Blüten, statt vieler verschiedener Kleinerer, sind für die Fernwirkung meist besser. Im Detail ist zeitgerechter Weise meistens eine asymmetrische Gestaltung angesagt. In der Umrissform und der Verteilung ist der Fahrzeugtyp ausschlaggebend für die Wahl der Ordnungsart. So wird bei Kutschen, Oldtimern und großen Luxuskarossen eher die Symmetrie angebracht sein, während bei kleineren Limousinen, Sportwagen und Cabriolets meist Asymmetrie angesagt ist.

Die Proportionen sollten so gewählt sein, dass der Schmuck in einem ausgewogenen Verhältnis zum Fahrzeug steht. Es sollte nicht überladen wirken, sondern einen Schmuck darstellen, vorhandenes betonen bzw. unterstreichen. Der Autoschmuck sollte unter anderem zum Stil der Hochzeit, dem Kirchenschmuck und dem Brautschmuck passen.

Foto von Blumenschmuck auf Auto
Autoschmuck
  • Fahrzeug schmücken
  • vorhandenes betonen, unterstreichen
  • gute Fernwirkung wichtig!