Formkontraste 2.Ordnung, auch Sekundärkontraste genannt, werden nur subjektiv empfunden. Es ist die psychische Beurteilung des Formgefüges oder der Gesamtform durch den Betrachter. Es ist das optische Empfinden über ein Erscheinungsbild, ohne das die Kontraste objektiv messbar sind.
Qualitätskontrast:
Der Begriff Formqualität ist subjektiv und steht für die Klarheit der Formelemente und Formgefüge oder dem Gegenteil. Formen sind klar, deutlich, fest umgrenzt von ihrer Umrissform und ihrem Gefüge, oder sie sind unklar, nebulös, ungenau und nur vage vom Betrachter zu erfassen. Die Bereiche sind fließend und bei der großen Formenvielfalt ist es meist Empfindungssache wie klar oder unklar sich eine Form gegenüber der Anderen präsentiert. Treffen unterschiedliche Formen aufeinander haben wir primär immer den Form an sich Kontrast und sekundär den Qualitätskontrast. Z.B. Die Gesamtform des Bambusblockes zu allen anderen Formen, aber auch Z.B. die Celosia zum Amaranthus.
Qualitätskontrast
- Sekundärkontrast
- klare, zu weniger klaren Formen im Unterschied!
Aktiv – Passiv Kontrast:
Auch der Aktiv-Passiv Kontrast ist nicht messbar oder mathematisch belegbar und gehört daher zu den Sekundärkontrasten. Er entsteht wenn verschiedene Formen aufeinander treffen, die dann vom Betrachter im Vergleich als unterschiedlich aktiv bzw. passiv beurteilt werden. Die Beurteilung der Aktivität oder Passivität einer Form kann immer nur im Vergleich stattfinden und ist von der Vergleichsform abhängig und somit subjektiv. Nicht nur die Form allein entscheidet sondern auch ihre Stellung zum Raum und zum Betrachter. Ist also Primär ein Form an sich Kontrast oder ein Richtungskontrast vorhanden entsteht Sekundär auch ein mehr oder weniger starker Aktiv-Passiv Kontrast. Z.B. Der Bambusblock mehr oder weniger zu allen Werkstoffen, aber auch z.B. das Aststück zu den aufstrebenden Brombeerranken.
Aktiv-Passiv Kontrast
- subjektives Empfinden von Aktivitätsunterschieden der Formen im Vergleich!!!
Schwer – Leicht Kontrast:
Das optische und nicht das tatsächliche Gewicht der Formen ist hier maßgebend. Die Farbe und die Oberflächenstruktur haben starken Einfluss auf das optische Gewicht, sollen aber erst einmal keine Berücksichtigung finden. Ob eine Form schwer oder leicht wirkt und in welchem Maße hängt vom Formausdruck, von der Größe und der Gliederung ab. Es ist der Formwert der unser Empfinden in Bezug auf schwerer oder leichter beeinflusst. Ganz entscheidend ist aber auch das Umfeld, die anderen Formen im Vergleich und letztendlich die Stellung im Raum und zum Betrachter. Auch der Schwer-Leicht Kontrast entsteht also Sekundär durch den Form an sich Kontrast, den Quantitätskontrast und den Richtungskontrast. Z.B. Der Bambus als Gesamtform zu den vielen filigranen Werkstoffen, aber auch z.B. das bemooste Aststück zu den restlichen Werkstoffen.
Schwer-Leicht Kontrast
- empfundene Unterschiede im optischen Gewicht der Formen!