Floristik-Design-Fachbuch

3.20 Formharmonien

entstehen grundsätzlich dann, wenn alle drei Formkontraste erster Ordnung mehr oder weniger stark in Erscheinung treten. Harmonie braucht den Kontrast! Ohne Kontrast ist keine Harmonie möglich, da das Werkstück sonst monoton und disharmonisch erscheint. Selbst eine bewusste monotone Darstellung braucht um harmonisch zu wirken den Gegensatz.

Eine Formation z.B. bestehend aus vielen Aspidistrablättern, braucht entweder als Akzent den Gegensatz in geringer Menger oder aber einige wenige Blätter die in anderer Stellung, das heißt Gegenbewegung angeordnet sind. Viele Gräser oder Halme die parallel, vertikal angeordnet sind werden z.B. durch einige geknickte diagonal gekreuzt. Die kleinere Menge im Kontrast steigert die Wirkung der Größeren und umgekehrt. Gleiche Mengen würden konkurrieren und keine Harmonie bilden.

Sprechen wir von Formharmonie, beurteilen wir das zusammenwirken von mindestens zwei Formen oder Formgrößen meist in unterschiedlicher Bewegungsrichtung. Bei mehr als zwei Teilen auch in unterschiedlichen Mengen. Dadurch wären alle drei Formkontraste erster Ordnung vorhanden und wie können von einer vollständigen Harmonie sprechen. Wir brauchen also neben dem Form an sich Kontrast den Quantitätskontrast (Mengen- oder Volumenkontrast) als auch den Bewegungs- und Richtungskontrast für ein harmonisches und dann auch spannungsreiches interessantes Werkstück. Gegensätze ergänzen sich und bringen den Ausgleich der Kräfte und damit die Harmonie.

Formharmonie
  •  braucht den Kontrast
  • d.h. ohne Kontrast keine Harmonie
  • Vollständige Harmonie
  • alle drei Kontraste 1. Ordnung sind beteiligt!!!