Floristik-Design-Fachbuch

8.8 Textur Gestaltung

Textur Gestaltung in der Floristik auch als Strukturarbeiten bekannt, stehen im Werkstück die Oberflächenstrukturen der Gestaltungselemente so weit wie möglich im Vordergrund. Dazu müssen die anderen Ausdrucksmittel, Farbe und Form, in ihrer Wirkung zurücktreten. Ein schon klassisches Werkstück stellt hier der Strukturstrauß, in den 80iger Jahren entstanden, dar. Der anfangs sehr kompakte und passive Strauß bekam im laufe der Zeit mehr Formwerte und stellt heute, zeitgerecht gearbeitet, eigentlich keine Strukturarbeit im ursprünglichen Sinn mehr dar. Die Ursprungsform und der entsprechende Umgang mit der Blume entsprechen nicht mehr den heutigen Zeitgeist. Von daher sind reine Struktur- bzw. Texturarbeiten, die den Formwert der Blume zu sehr zurückstufen und mindern nicht mehr gerechtfertigt. Unter Anderem wurde durch das Wissen um die Gestaltungskriterien der Umgang mit den Werkstoffen bewusster, sensibler – die Wertschätzung wuchs !

Wir hoffen dies wird auch in der Zukunft so bleiben. Es sei denn wir wählen zum Einen Werkstoffe aus, die von ihrem Habitus und ihrer Erscheinungsform dazu geeignet sind, zum Anderen durch interessante Formwerte in großen Kontrast gesetzt werden. Graduierungen, mit 70% dekorativem (Texturgestaltung) und 30% formal-linearem Anteil sind z.B. solche Möglichkeiten. Die Textur als Ausdrucksmittel muss in die Gestaltung bewusst einbezogen werden, ohne die Blume und deren Form- und Geltungswert zu stark zu mindern.

Zeichnung zu Textur
Textur Gestaltung
  •  die Oberflächenbeschaffenheit der Gestaltungselemente stehen im Vordergrund der Darstellung!