Floristik-Design-Fachbuch

10.3 Glas, Metall, Keramik

– Glas

Glas besteht aus einem Gemisch aus Quarzsand, Kalk u. Soda. Dieses wird nach dem Erhitzen in Form gebracht und eventuell noch veredelt. Glas kann immer wieder neu erhitzt und in Form gebracht werden und ist daher ein sehr umweltfreundliches Produkt. Als Gefäß oder in flächiger Form ist Glas ein vielseitiges Gestaltungselement. Die Formenvielfalt ist groß, wobei die körperliche Wirkung im Allgemeinen geringer ist als bei Keramik, Metall oder Kunststoff. Glas sollte auf alle Fälle mehr oder weniger durchsichtig und transparent wirken. Auch matte Texturen, Blasenbildung oder Schmutzschlieren im Glas können gestalterisch reizvoll sein. Der Charakter und das Wesen von Glas müssen jedoch, der Materialgerechtigkeit wegen, zur Geltung kommen. Kein Mensch braucht Glasgefäße die z.B. metallisch aussehen oder Keramik vortäuschen.

Glasgefäße sind sehr gut für gebundene Werkstücke mit sichtbarer Bindestelle geeignet. Wird mit Steckhilfsmittel gearbeitet sollten diese im Idealfall so gewählt sein, dass diese ästhetisch u. sauber mitwirken können, oder aber umgeben von Granulat nicht mehr sichtbar sind. Auch farbiges Wasser oder geleeartige Produkte können je nach Konzept gestalterisch sinnvoll sein. Glasgefäße können je nach Form in allen Gestaltungsarten verwendet werden. Da das optische Gewicht von Glas sehr unterschiedlich empfunden werden kann, variieren dementsprechend auch die Proportionsverhältnisse und sind nicht messbar. Zumal das Werkstück eventuell bis tief ins Gefäß sichtbar ist und damit optisch neue Proportionsverhältnisse entstehen.

Foto von Reagenzgläsern mit Blumen
Glas
  • mehr od. weniger durchsichtig, transparent.

– Metall

Gibt es in unendlich vielen Erscheinungsformen, Oberflächentexturen und Farbnuancen. Vom hochglänzenden, silbrigem Chrom, über verschiedenfarbige, glänzende, seidenmatte u. matte Legierungen, bis hin zu rauem, rostigem Eisen in bräunlichen Farbnuancen. Auch andere Farbtöne, durch Patina oder Veredlung entstanden sind in vielfältigen Variationen vorhanden.
Von daher ist die Begrifflichkeit „metallisch“ mit so vielen unterschiedlichen Vorstellungen verbunden, dass sie eigentlich keine Aussagekraft besitzt.

Metalle können als reine Schmuck- oder Dekoelemente wie Schmuckdraht, Kugeln, Stäbe, Metallfolien usw. Verwendung finden oder aber funktional und gestalterisch eingesetzt werden.
Hier währe auch wieder der Schmuckdraht, aber mit Funktion, zu nennen wie auch die Vielzahl verschiedener Metallgefäße. Des weiteren Bleistreifen, Metallklemmen, Schmucknadeln, Nägel usw. zur sichtbaren Befestigung. Im Gefäßbereich finden Metalle, auch ihrer Funktionalität wegen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich immer mehr Verwendung. Vom rostigen oder veredelten Eisen über Bronze, Blech, Zink, Alu usw. bis hin zu Edelstahl als Material finden unendlich viele Gefäßformen und Arten in der Floristik ihre Aufgaben.

Foto von Metallkugel
Metall
  • Vielfältige Erscheinungsformen !
  • Milieu und Wirkung von Form, Farbe u. Textur abhängig.

Im Gegensatz zum Glas wird Keramik erst in Form gebracht und dann erhitzt. Neben dem manuellen Drehen auf der Töpferscheibe, dem freien Formen und Aufbauen wurden im laufe der Zeit viele industrielle Fertigungsmethoden entwickelt. In Form gießen, pressen oder maschinelle Aufbautechniken sind die Bekanntesten. Durch die unterschiedlichsten Glasuren werden viele Keramikarten noch veredelt u. Weichkeramik zugleich wasserundurchlässig gemacht. Blei-, Kristall-, Salz-. Lauf-, Wisch-, Matt- und Reduktionsglasuren sind die bekanntesten.

Beim Einsatz von keramischen Produkten sollte in den meisten Fällen die starke Geltung des Gefäßes erhalten bleiben, nur im vegetativen muss das Gefäß von der Wirkung zurücktreten. Gefäße mit Verzierungen oder Malerei eignen sich nur für die dekorative Gestaltungsart, sind aber auch hier nur bedingt geeignet, da sie mit dem natürlichen Werkstoff konkurrieren. Da es Keramiken von derb, rustikal über neutral bis edel, elegant gibt, ist bei der Auswahl auch immer das Milieu zu beachten. Zum einen in Bezug auf das Umfeld aber auch in Bezug zu den auszuwählenden Werkstoffen.

Keramik
  • tonmineralhaltigen Produkte
  • Weich- u. Hartkeramik.