Floristik-Design-Fachbuch

4.15 Quantitätskontrast

Der Quantitätskontrast bezieht sich auf die Menge von Farben, die sich auf zwei oder mehreren Flächen oder Körpern befinden. Der Quantitätskontrast kommt in fast jeder Farbgestaltung direkt oder indirekt zur Geltung. Direkt durch ungleich große Mengen verschiedener Farben. Indirekt bei gleichgroßer Menge verschiedener Farben, da die Farben je nach Helligkeitswert und Leuchtkraft optisch verschieden groß wirken. Der Quantitätskontrast, auch Viel-Wenig-Kontrast genannt, ist also bei jedem anderen Kontrast beteiligt und belebt diesen in seiner Wirkung. Je extremer die Größenverhältnisse zueinander stehen, desto spannungsreicher und interessanter ist die Aussage. Die richtigen Mengenverhältnisse, sowohl der verwendeten Formen als auch der Farben zueinander, sind die entscheidenden Kriterien für eine gute floristische Arbeit.

Die größere Menge steigert die Wirkung der kleineren, und umgekehrt wird der dominierende Anteil in seiner Aussagekraft gestärkt. Aktive Farben, zum Beispiel wie Rot, werden in geringer Menge mit vielen Teilen Grün kombiniert. Die große Menge der passiven Grünteile wird durch das wenige Rot in seinem passiven Ausdruck noch gesteigert. Das heißt, es wird für den Betrachter durch den Vergleich mit dem Rot erst passiv, da wir Beurteilungen, wie schon erwähnt, nur im Vergleich vornehmen können. Das Rot, in geringer Menge verwendet, nimmt also nicht die passive Wirkung, sondern steigert und belebt sie. Dies gilt für den Kalt-Warm-, Hell-Dunkel-, Leicht-Schwer-, Nah-Fern-, Rein-Trüb-Kontrast usw. Das Mengenverhältnis bestimmt also im Wesentlichen die Wirkung und den Ausdruck der Farbzusammenstellung. Mitentscheidend ist wiederum die mengenmäßige Verteilung bzw. Gruppierung der einzelnen Farbmengen, also die optische Fleckengröße.

Blüten, die Farbzusammenstellungen im Quantitätskontrast zeigen, besitzen eine lebhaftere Wirkung als Blüten, die einfarbig sind. Blütenbeispiele für den Quantitätskontrast sind die Iris, die Strelitzia, das Usambaraveilchen, viele Orchideensorten und das Antirrhinum, um nur einige zu nennen

Quantitätskontrast
  • Mengen-Volumen-Kontrast
  • Viel–Wenig–Kontrast
  • entsteht bei fast jedem anderen Farbkontrast
  • steigert andere Kontraste
  • von großer Bedeutung
  • entscheidendes Gestaltungskriterium !!!