Konstruierte Gestaltung ist das Zusammenfügen vieler einzelner Gestaltungselemente in eine neue, meist mehr oder weniger geometrische Gesamtform. Dies kann durch binden, stecken, verklemmen, kleben, haften, wickeln usw. geschehen, je nach Werkstoff und Zielsetzung. Konstruierte Gestaltung finden wir in vielen Bereichen der Floristik. In klassischen Brautsträußen, im Trauer- oder Gedenkkranz, letztendlich in allen Bereichen der Formbinderei wie Girlanden, Kreuze, Herzen, Pyramiden, Kugeln und Zepter, um nur einige zu nennen. Es ist der Ursprung der Blumenbinderei und somit der Floristik. Wichtig ist es, dieses Altbewährte weiter zu entwickeln und in zeitgemäßer Art zu gestalten. Zum Einen, dem Werkstoff obwohl er letztendlich eine konstruierte Form bildet, soviel wie möglich Natürlichkeit zu belassen. Zum Anderen, Formen zu verändern um sie der Architektur und dem Lifestyle unserer Zeitepoche anzupassen, oder gar einen Schritt weiter zu gehen.
Auch besteht die Möglichkeit Formgebilde zu zergliedern um sie dann wieder zu einer neuen Form zusammenzufügen. Dies ist jedoch nur bei entsprechender Thematik oder z.B. bei objekthafter Gestaltung sinnvoll. Es braucht zudem den dafür geeigneten Werkstoff und muss ästhetisch und technisch sauber gearbeitet sein. Des Weiteren können Konstruktionen Teil floristischer Werkstücke sein. Konstruierte Werkformen, die gestalterisch einen Teil des Werkstücks darstellen. Sie erfüllen eine Funktion, eventuell technisch, auf alle Fälle gestalterisch. Die Konstruktion kann aus floralen- und oder nichtfloralen Gestaltungselementen gefertigt werden. Bei der Auswahl der Materialien oder Werkstoffe muss auf alle Fälle das Milieu Beachtung finden. Dies gilt auch in Bezug auf die Form, die weich und spielerisch konstruiert sein kann aber auch streng, statisch und graphisch wirken kann. Je nach zu gestaltender Größe und Form gibt es unendlich viele Materialien und Werkstoffe die sich in neue Werkformen verbinden lassen.
Der kreative Gestalter sollte immer wieder neuen Möglichkeiten gegenüber offen sein und nicht bei Weide und gefärbten Bambusstäben gedankliche stehen bleiben. Konstruktionen sind in fast allen Gestaltungsarten möglich, außer bei „vegetativ – klassisch“ und „vegetativ – wahrhaft“, wo sie von der Philosophie keinen Sinn ergeben. Ihren typischen Platz finden sie in der dekorativen und der graphischen Gestaltungsart wo sie auch die Gesamtform bilden können. Wichtig ist hierbei auch die Wahl einer dominanten Richtungsdynamik, einer konsequenten Anordnungsart und der richtigen Technik. Letztere sollte zeitgerecht und sichtbar sein und gestalterisch mitwirken, also auch von ihrer Art zum Charakter, dem Milieu des Werkstücks passen.