Floristik-Design-Fachbuch

9.15 Tischschmuck

Neben der Hochzeit ist der Tischschmuck zu den verschiedensten Anlässen, immer dann wenn Menschen stilvoll miteinander speisen, angesagt. Neben dem klassischen Tischschmuck gehören auch der Büffetschmuck und der Schmucktisch zu diesem Spektrum. Letzterer könnte auch als Tischdekoration bezeichnet werden, während ansonsten in den meisten Fällen Tischschmuck oder Tafelschmuck die richtige und treffendere Begrifflichkeit ist.

Der Tischschmuck sollte immer auf die Tischform, den Anlass, den Stil der Feier und des Raumes sowie den Personenkreis abgestimmt sein. Der Schmuck darf auf keinen Fall behindern oder stören und sollte nichts beschmutzen. Er sollte nicht unangenehm riechen oder zu stark duften. Ästhetik und Funktionalität sind weitere Forderungen. Funktional bedeutet zum einen, dass der Blickkontakt und die Kommunikation der Gäste nicht gestört werden, zum anderen dass genügend Raum für Platzteller etc. zur Verfügung steht.

 

Fotografie von Blumen- Tischschmuck

Der Platzbedarf pro Person in der Breite 60 bis 80 cm, in der Tiefe 30 bis 40cm sollte im Vorfeld geklärt sein. Des Blickkontaktes wegen sollte der Schmuck an entsprechenden Stellen nicht höher als ca. 25 cm sein oder aber oberhalb des Sichtfeldes angebracht sein. Dies könnte durch schlanke, höhere Gefäße oder aber auch mit entsprechenden Konstruktionen aus floralen oder nichtfloralen Gestaltungselementen erreicht werden. Letzteres, sowie langstielige Gläser oder schlanke Vasen eignen sich auch für den Buffetschmuck. Der Schmucktisch, eine Sonderform des Tischschmucks hat rein dekorative Aufgaben und ist nicht zum daran Platz nehmen gedacht. Er stellt ein Ausstellungsstück dar, das in der Praxis auf Messen und Ausstellungen oder im Hotel und Gaststättenbereich, Produkte oder Dienstleistungen schmuckvoll präsentiert, oder aber als dekoratives Stillleben Raumambiente schafft. Auch objekthafte Präsentationen sind hier denkbar.

Ordnungsart: Wird in den meisten Fällen im Detail asymmetrisch sein, im Umriss und der Gruppierung (Verteilung) mehrerer Teile ist auch die Symmetrie möglich.

Gestaltungsart: Von „dekorativ“, der Gebräuchlichsten über „graphisch“ und „formal-linear“ bis hin zu den „vegetativen“ Gestaltungsart ist alles möglich. Auch Kombinationen von „dekorativ“ und „graphisch“ oder „graphisch“ und „vegetativ-abstrakt“, sowie klassischer Formbinderei in die Moderne interpretiert sind Möglichkeiten. Letzteres wäre von der Gestaltungsart dann „dekorativ“ oder „graphisch“ machbar.

Anordnungsart: Sowohl radial, überschneidend als auch parallel in Abhängigkeit mit der gewählten Gestaltungsart möglich.

Gefäßwirkung: Von nicht sichtbar, rein funktional über mitwirkend bis hin zur dominanten Wirkung des Gefäßes ist alles praktikabel, in Abhängig von Idee, Zielsetzung und Möglichkeiten. Die Wahrhaftigkeit, also Material-, Werk-, Stil- und Zweckgerechtigkeit, sollte bei der Auswahl beachtet werden. Auch ist es möglich die Technik gestalterisch sichtbar einzusetzen. Als Beispiele hierfür seien „farbige Steckmasse“, Konstruktionen mit sichtbaren Bindestellen, Reagenzgläser oder alternative Steckhilfsmittel genannt.

Tischschmuck
  • für stilvolles Ambiente, meist anlassbezogen!