Der Kranz ist seit Menschengedenken eine Gabe für die Toten und hat über Jahrhunderte bis heute als Kulturgut seine Aufgabe. Er soll Trost spenden, Liebe und Zuneigung ausdrücken sowie als Gedenkkranz an die Verstorbenen erinnern.
Die Kreisform vermittelt das unendliche, den Kreislauf des Lebens und wird in ihrer Symbolik von immergrünen Werkstoffen unterstrichen. Aber auch andere Werkstoffe haben sich etabliert und der Kranz unterliegt wie alle anderen floristischen Werkstücke einer ständigen Weiterentwicklung. Was jedoch auf keinen Fall verändert werden kann, ist der Kranzkörper als Kreis in Ringform. Die Profile des Kranzkörpers können jedoch sehr unterschiedlich gestaltet sein.
Kranzkörperprofile:
Wir unterscheiden zwischen Vollrund-, Halbrund-, Dreiviertelrundprofilen, dem Deichprofil sowie frei gestalteten Profilen. Die vier erstgenannten können von völlig geschlossener, kompakter Form, bis zu stark aufgelockert mit entsprechender Räumlichkeit gefertigt sein. Das Profil bezieht sich auf die Form im Querschnitt unabhängig von Proportion und Größe. Wie die Profilskizzen seitlich zeigen beziehen sich die Bezeichnungen auf den Abschlusswinkel zur Grundfläche und entsteht durch die Verlagerung der höchsten und oder der breitesten Ausdehnung.
Proportion:
Der goldene Schnitt ist beim Trauerkranz das klassische Proportionsverhältnis, sowohl für die Kranzöffnung als auch für die Kranzkörperhöhe bzw. dessen Durchmesser.
Die Proportion wird durch den Helligkeitswert der Werkstoffe, die Profilform und deren Umrissgestaltung beeinflusst. Beim geschlossenen Umriss sind tatsächliche und optische Begrenzung identisch. Beim aufgelockerten Profil hingegen, sucht das Auge das optische Zwischenmaß der weitesten Ausdehnung und der größten Tiefe. Daher zeigen nebenstehende Skizzen nur die theoretischen Ausgangsmaße und stellen keine messbare unumstößliche Norm dar.
Technik:
Von binden bzw. wickeln, stecken, haften bis zum pflanzen gibt es unendlich viele Möglichkeiten, die auch individuell kombiniert werden können. Es gibt unter anderem formgebende Unterlagen, Steckwülste aus Moos oder Steckmasse sowie die Möglichkeit Konstruktionen als Ausgangsform zu verwenden. Die zu wählenden Unterlagen und Techniken sind immer abhängig von der Werkstoffauswahl, der Profilform und der Art des Kranzes. Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Arten von Kranzkörpern:
- Schmuckwert im Körper sehr hoch, kein weiterer Schmuck sinnvoll!
- Klarer, schlichter Kranzkörper, ergänzender Schmuck angebracht!
Gestaltungsart:
Beim Trauer- und Gedenkkranz sind alle Arten möglich, wobei die „dekorative“ die Gebräuchlichste ist. Neben „graphisch“ sind auch alle „vegetativen“ Gestaltungsarten teilweise in der aufgelockerten Deichform und vor allem im frei gestalteten Profil möglich. „Formal-linear wird beim Kranzkörper selbst die große Ausnahme bleiben, als Schmuck jedoch eine Möglichkeit darstellen.
Trauer und Gedenkkränze
- Dreiviertelrund-, Deich- u. Halbrundprofil des weiteren Vollrundprofil geschlossen u. aufgelockert sowie frei gestaltete Profile.
Kranzschmuck
Je nach Art des Kranzkörpers ist es möglich den Schmuckwert des Kranzkörpers mit einem weiteren Schmuck zu ergänzen. Wichtig hierbei ist es, dass Körper und Schmuck eine Einheit ergeben.
Daher sollte der Schmuck nicht zu groß, zu hoch und zu kompakt sein und auf alle Fälle dem Kranzverlauf im Uhrzeigersinn folgen. Auch mehrere Teile, der so genannte „Gruppenschmuck“, sollten diese Kriterien erfüllen und die Teile sollten Verbindung zueinander haben. Neben dem klassischen „Bandschmuck“ ist der „Akzentschmuck“ die zweckdienlichste Art. Die Symbolik der Ringform wird hierbei am wenigsten beeinträchtigt und der Kranz selbst behält die größte Wirkung. Der Akzentschmuck betont und steigert die vorhandene größere Menge, in diesem Fall den Kranzkörper.
Weitere bekannte Kranzschmuckarten sind :
- „Dekorativ-symmetrischer“
- „Dekorativ-asymmetrischer–Schmuck“
- „Straußschmuck“
- „Formal-linearer“
- „Graphischer- Schmuck“.
- sowie freie Schmuckformen
Einen Schmuck auf einem dekorativen Kranzkörper der vegetativen Gestaltungsart zuzuordnen widerspricht unserem Verständnis. Auch die Begrifflichkeit Strukturschmuck ist unnötig, da es sich hierbei um einen Dekorativ-asymmetrischen- Schmuck handelt, bei dem die Struktur als Ausdrucksmittel mehr zur Wirkung kommt.
Technik:
Je nach Schmuckart, Werkstoffen und Unterlage sind verschiedene Vorgehensweisen angebracht. So kann der Schmuck direkt mit dem Körper gearbeitet werden, in zuvor geplante Freiräume gesetzt oder aber nachträglich befestigt werden.
Ordnungsart:
Außer dem „Dekorativ-symmetrischen-Schmuck“ und eventuell dem „Bandschmuck“ sind alle anderen Schmuckarten asymmetrisch. Auch der Dekorativ-symmetrische- Schmuck kann im Detail asymmetrisch sein.
Kranzschmuck
- Band- Akzent- Gruppen- Strauß-Schmuck, Dekorativ-symmetrischer-u. Dekorativ-asymmetrischer- Schmuck
- sowie Formal-linearer- u. Graphischer-Schmuck.