Floristik-Design-Fachbuch

9.22 Sargschmuck

Das florale Werkstück hat, wie die Begrifflichkeit es auch aussagt, den Sarg zu schmücken. Dabei sollte die Wirkung des Sarges, dessen Design in Form, Farbe und Textur sowie eventuell vorhandene Schmuckelemente, berücksichtigt werden. Der Sarg steht im Mittelpunkt und Blickpunkt der Trauerfeier, daher sollte der Schmuck die verschiedensten Kriterien erfüllen. Der Schmuck sollte auf alle Fälle eine Einheit mit dem Sarg werden und schmückenden Charakter haben. Er sollte individuell auf die Persönlichkeit und den Lebensstil der verstorbenen Person abgestimmt sein und eventuell Lieblingsfarben und Vorlieben berücksichtigen. Begleitend können gestalterisch passende Werkstücke den Sargschmuck ergänzen, bis hin zum Raumschmuck.

Ordnungsart:

Meist asymmetrisch, aber auch in der Symmetrie möglich. So kann eine Detailasymmetrie im Umriss auch symmetrisch gestaltet sein und dadurch feierlicher wirken, wobei eine asymmetrische Gestaltung spannungsreicher und individueller zur Wirkung kommt.

Gestaltungsart:

Grundsätzlich sind für den Sargschmuck alle Gestaltungsarten möglich, wobei die vegetativen eher die Ausnahme bilden. Dekorativ in all seinen Facetten ist hier die Gebräuchlichste, von Sargdecken als Blütenmeer bis hin zum klassischen Gesteck.
Ebenso stilisierte Formen, wie Herz oder Kreuz sind z.B. als dekorative Arbeiten einsetzbar. Auch Konstruktionen aus Stäben oder filigranem Ranken und Ästen sind eine Möglichkeit. Letztere könnten dekorativ, graphisch oder gar vegetativ-abstrakt von der Gestaltungsart sein.
Auch formal-linearer Schmuck z.B. aus mehreren verschieden großen Elementen am Sarg gruppiert oder als Einzelteile am Sarg befestigt ist denkbar.

Gruppierungsarten:

Typisch sind Stafflungen und oder asym. 2er und 3er Gruppierungen aber auch die Streuung oder die Formation kommt zur Anwendung.

Technik:

Im Vorfeld muss abgeklärt sein, ob der Schmuck am Sarg verbleibt oder ob er vor der Beisetzung abgenommen werden soll. Dies ist wichtig in Bezug auf Gestaltung und Technik, insbesondere auf die Befestigungstechnik. Der Sargschmuck sollte so gearbeitet sein, dass er für die Zeit der Trauerfeier frisch bleibt bzw. seine Form behält. Eine längere Haltbarkeit ist nicht unbedingt von Nöten, da er eigentlich nicht als Grabschmuck sondern für die Trauerfeier gedacht ist. Die Werkstoffe sollten zum Zeitpunkt der Trauerfeier auf alle Fälle in voller Pracht und Reife in Erscheinung treten. Dies sollte dem Kunden bei der Beratung neben vielen anderen Gesichtspunkten bewusst gemacht werden. Eine gute, individuelle Beratung ist neben handwerklichem Können und gestalterischem Wissen Voraussetzung für eine erfolgreiche Floristik.

Sargschmuck
  • individuell, Anlass- u. Personenbezogen.
  • den Sarg schmückend