Floristik-Design-Fachbuch

3.11 Zufällige Formen

zufällige Formen und Muster entstehen mehr oder weniger spontan und ihre Endgestalt ist kaum vorherbestimmbar oder wenig beeinflussbar.
Sie wirken frei, ungeordnet, kreativ und spontan. Sie können vielerlei Gestalt haben und meist drücken sie immer noch die Bewegung aus, durch die sie entstanden sind. Sie ergeben sich beispielsweise bei verschiedenen Techniken und können Material- oder Werkzeugspuren sein. Als zufällige Herstellungsspuren stehen sie für Werkgerechtigkeit, da man den Herstellungsprozess erkennen kann. Der besondere Reiz solcher fleckenartigen Formen liegt in ihrer zufälligen Bewegung und in der starken Auflösung der Form.

Tinten- oder Farbkleckse, Metallätzungen, bei Keramik Lauf- oder Wischglasuren, Glasfluß, Kunstharzbeschichtungen, gewachste Flächen, verwischte oder verlaufende Farbspuren sind mögliche zufällige Formen um nur einige Beispiele zu nennen. Befasst man sich mit verschiedenen Verfahren, wird man erfinderisch und entdeckt immer neue Zufallsformen. Auch florale Werkstoffe wie kleine Blüten, Blütenblätter Stachel, Früchte usw. können durch Streuung eine neue Gesamtform ergeben. So können auch z.B. Stäbe nach dem Zufallsprinzip gestaltet als Häufung ein neues Formgefüge bilden.

Die zufälligen Formen stehen in keinem großen Formkontrast zu den Naturformen, da beides freie Formen sind. Ja es ist sogar in der vegetativ-wahrhaften Gestaltung erstrebenswert wenn das Werkstück so aussieht als wenn es zufällig entstanden wäre. Dies kann durchaus der Fall sein, wenn alle Kriterien dieser Gestaltungsart erfüllt werden und das Werkstück dann so aussieht als wenn es so gewachsen sein könnte. Denn auch die Natur unterliegt dem Zufallsprinzip und damit auch die Naturformen.

Foto von abstraktem Gemälde
Zufällige Formen 
  • nicht exakt wiederholbar
  • wirken frei u. ungeplant !!!