heißt in den meisten Fällen Dinge auswählen und zu einem neuen Ganzen zusammenfügen. Statt mehrere Teile auszuwählen ist es natürlich auch möglich eine vorhandene Sache gestalterisch zu verändern. Gestalten bedeutet ordnen und es ist meist ein gruppieren der ausgewählten Teile nach der Idee des Gestalters. An erster Stelle steht die Auswahl der Teile, für die er sich bewusst oder unbewusst nach deren Farbe, Form und Textur entscheidet. Als weitere Entscheidungen stehen die Wahl der Mengen und Größen, sowie deren Verteilung an.
Für die Gestaltung sind dementsprechend entscheidend
- WAS? – die Auswahl
- WIEVIEL? – die Mengen
- WOHIN? – die Verteilung
Jede Veränderung in Bezug auf die Auswahl, die Mengen- u. Größenverhältnisse, als auch bei der Verteilung bringt eine mehr oder weniger starke Veränderung im Werkstück. Gestalten heißt immer mehr oder weniger große Räume schaffen, tatsächlich oder nur optisch für den Betrachter. Räume schaffen heißt etwas verändern, also gestalten.
Gestaltung sollte immer ästhetisch sein und der Aufgabe gerecht werden. Die Aufgabe kann ein Thema, ein Raum, ein Anlass, oder unter anderem auch ein selbst gestecktes Ziel sein. Die Gestaltung soll in jedem Fall interessant und anspruchsvoll sein, so manches mal ist beim gestalten schon „Kulturgut“ entstanden, unabhängig davon wie lange es Bestand hat. Die Grenze zum Kitsch, dem Gartenzwerg, der künstlichen Perlenkette, der Schleife ohne Funktion, und vielem mehr ist fließend. Es gibt Punkte, wo etwas so hässlich und kitschig ist, dass es schon wieder interessant und vielleicht auch schön sei kann, oder gut gemacht gar zum Objekt werden kann.
Es gibt grundsätzlich drei Arten des Gestaltens. Das zufällige Gestalten, das nachahmende Gestalten und das kreative, schöpferische Gestalten. Letzteres wird auch als freies Gestalten bezeichnet, womit aber nicht gemeint ist, dass es die Gestaltungsgrundlagen und deren Gesetzmäßigkeiten unbeachtet lässt. Ein Basiswissen, auf welches aufgebaut werden kann ist die Voraussetzung, um damit bewusst frei und kreativ Neues zu schaffen. Frei bedeutet im Prinzip keine Vorbilder zu kopieren, sondern nach eigener Idee neue Lösungen finden.
Dazu kann der Gestalter auf Wissen und Vorhandenem aufbauend sich von der Natur, dem Kulturgut, der Kunst, Mode, Werbung usw. inspirieren lassen.