Floristik-Design-Fachbuch

8.5 Parallele Gestaltung

Parallele Gestaltung – als Gestaltungsthema ist sie als Anordnungsart in fast allen Gestaltungsarten möglich. Nur im formal-linearem und im vegetativ-klassischem stellt sie einen Widerspruch zum Wesen und den Kriterien dieser Gestaltungsarten dar. Im vegetativ-wahrhaften, vegetativ-abstrakten, dekorativen und graphischen ist die parallele Anordnung eine gute Möglichkeit.

Von „paralleler“ Gestaltung sprechen wir, wenn die Mehrzahl der Gestaltungselemente optisch parallel zueinander angeordnet sind. Sie sind „angeordnet“, dass heißt, der sichtbare Linienverlauf ist in der Anordnungsart parallel gewählt. Das heißt natürlich auch, dass die Werkstoffe die hierzu ausgewählt werden, linearen Charakter haben. Sie müssen lineare Formbestandteile besitzen, die auch dann in entsprechender Länge zur Wirkung kommen. Zum Beispiel nur Blütenköpfe parallel nebeneinander gesteckt stellen keinesfalls Parallelgestaltung dar. Die Teile erhalten meist eine dominante Richtungsdynamik, entweder im vertikalen, diagonalen oder im horizontalen Bereich. Jedes Gestaltungselement hat seinen individuellen Ausgangspunkt, im vegetativen auch als Wachstumspunkt bezeichnet.

Die Werkstücke in paralleler Anordnungsart wirken oft strenger, konstruierter und klarer als solche mit überschneidender oder radialer Linienführung. Neben dem klassischen Parallelstrauß, als gebundenes Werkstück, sind Gestecke typisch. Sowohl der Tisch- und Raumschmuck bieten sich hierfür an, aber auch im Trauerschmuck und der Schaufenstergestaltung ist parallel eine oft gewählte Anordnungsart. Gesteigert wird diese durch Überschneidungen in geringer Stückzahl, die eventuell auch den Akzent in Farbe, Form und Textur bilden können. Bei der „Parallelen Gestaltung“ steht also die Anordnungsart parallel im Vordergrund, bzw. wird thematisiert und meist asymmetrisch dargestellt.

Parallele Gestaltung
  • die Dominanz der Linien verlaufen optisch parallel
  • keine Gestaltungsart, sondern eine Anordnungsart bezogen auf die sichtbare Linienführung der Werkstoffe
  • kann eine Zielsetzung oder Thematik im Werkstück sein
  • in fast allen Gestaltungsarten möglich !!!