Floristik-Design-Fachbuch

12.16 Surrealismus

Surrealismus war eine Bewegung in der Literatur und der bildenden Kunst, die in der Nachfolge von Dada um 1920 in Paris entstand. Diese revolutionäre Kunst- und Weltauffassung will geltende Werte verändern. Das Wort „Surrealismus“ bedeutet wörtlich „über dem Realismus“. Etwas, das als surreal bezeichnet wird, wirkt traumhaft im Sinne von unwirklich!

Die in den frühen zwanziger Jahren von Paris ausgehende neue Bewegung des Surrealismus versuchte das Unwirkliche und Traumhafte sowie die Tiefen des Unbewussten auszuloten und den durch die menschliche Logik begrenzten Erfahrungsbereich durch das Phantastische und Absurde zu erweitern. Die vom französischen Schriftsteller und Kritiker André Breton seit 1921 in Paris geführte surrealistische Bewegung suchte die eigene Wirklichkeit des Menschen im Unbewussten und verwertete Rausch- und Traumerlebnisse als Quelle der künstlerischen Eingebung.
Spontane Mal- und Schreibtechniken (Automatismus), bei denen sich das Unbewusste unmittelbar und ohne Kontrolle der Vernunft materialisiert, aber auch ein Hang zur Verfremdung und Mystifikation des Absurden gehören zu den Grundweisen surrealistischen Gestaltens. Traditionelle Formensprache wird bruchstückartig oder verzehrt übernommen und in einen ungewohnten Zusammenhang gebracht. Klare Formen, Genauigkeit und Präzession sind jedoch Voraussetzung. Die Hintergründe bzw. Assoziationen der „Dingwelt“ werden aufgezeigt und erscheinen in einer der Wirklichkeit wiedersprechenden Weise neu. Die Allmacht des Traumes und das zweckfreie Spiel des Denkens ist ein Grundgedanke des Surrealismus. Zu den deutschen Vertretern des Surrealismus zählen vor allem Salvador Dali, Joan Miro, Hans Arp, Paul Klee und Max Ernst.

In der heutigen Zeit finden wir auch in der Floristik vermehrt surreale Gestaltungen. So wird z.B. ausgehend vom Tischschmuck dieser so gestaltet dass er zwar in optimalster Art und Weise den Raum schmückt aber z.B. unter der Decke hängt und somit als Tischschmuck keinen realen Nutzen hat. Aber auch im Bereich Brautschmuck kann surreal gearbeitet werden.
Werkstoffe egal ob floral oder nichtfloral werden surreal (also nicht real – nicht typisch) eingesetzt und können so einen ganz anderen Eindruck vermitteln. (z.B. Leuchtstrohalme als Konstruktionsform oder Uhrengehäuse als gestalterisches Grundelement. Trotzdem könnte der Brautschmuck, je nach Ausarbeiten seinen ursprünglichen Zweck erfüllen.

Foto von Skulptur aus Flaschen
Surrealismus
  • Freie revolutionäre und unabhängige Kunst
  • Surrealistesten wollen über das Wirkliche hinausgehen
  • Allmacht des Traumes ist ein Grundgedanke.