Floristik-Design-Fachbuch

13.6 Biedermeier

Der Klassizismus klingt in der Zeit von ca. 1815 – 1850 im Biedermeier aus. Der Begriff bezieht sich jedoch nur auf die Gestaltgebung der Möbel, Mode und des Hausrats. Die Malerei wird noch der Romantik zugeordnet. Mit Biedermeier wird eine kleinbürgerliche Denkweise umschrieben, welche sich durch Ordnung, Sauberkeit, der Liebe zum Detail sowie gemütlicher Beschaulichkeit auszeichnet. Die Möbel sind schlicht und unaufdringlich mit leicht geschlungenen Formen. Oft sind Sitzmöbel gepolstert und aus Obsthölzern oder Mahagoni geschaffen. Man sieht die Welt durch eine rosarote Brille und zieht sich in die häusliche Behaglichkeit zurück. Familienporträts schmücken die Wände, Nähtische, Etageren und Blumentische zieren die Wohnung.

Blumensträuße schmücken den Tisch und präsentieren sich in leuchtenden Farben. Zimmerpflanzen gehören ebenfalls zum typischen Bild dieser Zeit wie Kakteensammlungen oder ähnlichem. Vergissmeinnicht, Reseda, Rosen, Jasmin, Nelken und Heliotrop werden in den Garten gepflanzt und man bindet kleine Sträuße aus ihnen. Die kleinen runden Blumensträuße erhalten ihre typische ringförmige Aufgliederung und eine Spitzenmanschette aus Papier oder Stoff. Blumen spielen im Gefühlsleben dieser Zeit eine große Rolle.
So trug die Braut neben dem Biedermeierstrauß einen Myrtenkranz und viele am Schleier angenähte Myrtenspitzen.
Der Lichterbaum verbreitete sich als stimmungsvolles Element der Weihnachtszeit.

Biedermeier
  • Zeit der häuslichen Behaglichkeit
  • Zimmerpflanzen werden zum Kennzeichen biedermeierlicher Häuslichkeit
  • Einfache zierliche und geschwungene Formen.