Es ist die Zeit des Absolutismus, der uneingeschränkten Herrschaft. Kirchenfürsten und weltliche Fürsten demonstrieren etwa von 1630 – 1770 ihre Macht in Bereichen des Lebens, der Architektur und der Kunst. Kriege erschüttern die Welt und die politischen Kräfte des Bürgertums aus der Zeit der Renaissance treten unter den Herrschaftswillen der Kirche und des Hochadels zurück. Der Stil des Barock greift auf die Kunstformen der Renaissance zurück und verändert diese in schwülstiger, dekorativer und überladender Weise. So verändert sich die klar gegliederte Fassade in plastische Gebilde, konkav einziehend und konvex aufgewölbt.
Barock stammt aus dem Portugiesischen „barocco“ und bezeichnet eine ungleiche, rohe Perle. Der Grundriss vieler Kirchen ist durch das verschmelzen des lateinischen Kreuzes, welches wir aus dem Mittelalter kennen dem Oval zuzuordnen. Profanbauten, unter anderem die Schlösser dieser Zeit, beeindrucken durch monumentale Treppen und weite raumgreifende Treppenhäuser. Alle Räume gliedern sich symmetrisch um die Mittelachse der Gebäude. Riesige Kuppeln begrenzen große, helle Räume. Säulen und Säulengruppen sind ebenso zu finden wie perspektivische Darstellungen, reiche Stuckarbeiten sowie Prunk in Farben und Formen.
Dreieck und Segmentgiebel oberhalb der Fenster sind gesprengt, also offen. Blumen an Wänden und Decken sind aus Stuck modelliert. Die Räume beeindrucken insgesamt durch kraftvolle Bewegungen, perspektivischen Darstellungen und den Farben Gold, Weiß und Rot-Violett, letzteres als Purpur bezeichnet. Auch die Blumenbilder, Stillleben, Landschaften und Porträts bekannter Maler, wie Peter Paul Rubens und Rembrandt von Rijn, zählen zu den Schmuckformen in den Räumen.
Schauplatz des höfischen Lebens waren der Barockgärten. Sie schienen ins unendliche ausgedehnt zu sein und werden als vollendete Gartenkunst gesehen. Haus und Garten bilden eine Einheit in der die Hauptachse des Hauses im Garten weitergeführt wird. Die Natur wird durch eine strenge geometrische Anordnung der Gartenteile nach architektonischen Gesetzmäßigkeiten geformt.
Die Symmetrische Anordnung wird durch kunstvolle Heckenschnitte verdeutlicht. Wasserbecken, Brunnen, Kanäle, Wasserspiele und vergoldete Figuren sind weitere schmückende Elemente des Barockgartens. Blumenschmuck wird dem Lebensstil dieser Zeit angepasst. Üppig, prächtig wird dieser dargestellt. Wir finden Nelken, Hyazinthen, Rittersporn, Rosen und eine artenreiche Vielzahl an weiteren Blumen. Geschlossene Formen werden von leichten Formen überspielt. Blumen sammeln, züchten und anbauen ist ein Hobby dieser Zeit. Blumenvasen mit röhrenförmigen Öffnungen bestehend aus Majolika und Porzellan dienen als Gefäße für Blumen.
Barock
- reichhaltige Verzierungen, Stuckmarmor, Illusionsmalerei
- Prunk in Formen und Farbe
- Haus und Garten bilden eine Einheit
- Monumentale Treppen und Treppenaufgänge
- Natur wird in strenge Formen nach architektonischer Gesetzmäßigkeit geformt