Floristik-Design-Fachbuch

9.12 Brautsträuße

Ein in klassischer Straußform, frei in der Hand und oder über dem Arm liegend tragbares Schmuckteil. Entgegen der eigentlichen Begrifflichkeit auch in anderen Fertigungstechniken möglich. Als Gestaltungsart ist vor allem „dekorativ“, aber auch „formal-linear“ und „graphisch“, eingeschränkt auch „vegetativ-abstrakt“ möglich. Der dekorative Brautstrauß wird meist in Kuppel- Bogen- oder Tropfenform gearbeitet, die geschlossen kompakt oder aufgelockert gestaltet sein kann. Möglich ist hier die Symmetrie, wobei die Asymmetrie, auf alle Fälle die spannungsreichere und eher unserer Zeit entsprechende Ordnungsart ist. Die Gestaltungsart „dekorativ“ ermöglicht jedoch auch das Wechselspiel von Detailsymmetrie und Umrissasymmetrie und umgekehrt. Umso aufgelockerter Umriss- u. Detailgestaltung sind, desto mehr Geltung behält die Blume als solche. Räumlichkeit und Überschneidungen steigern die Fernwirkung und erzeugen Spannung.
Gestalterisch gezielt ausgewählte Farb-, Form- und Texturkontraste machen den Brautstrauß interessant und harmonisch zugleich. Unterschiedliche Mengenverhältnisse bis hin zum Akzent unterstützen dies.

Bei „formal-linear“, „graphisch“ und „vegetativ-abstrakt“ ist meist nur die Asymmetrie sowohl im Umriss als auch im Detail sinnvoll. „Vegetativ-abstrakt“ und „graphisch“ wird meist von einer Konstruktion geprägt sein, die sich im graphischen stark summiert darstellt. Je nach Form, Gestaltungsart, Werkstoff- und Materialauswahl wird die jeweils am besten geeignete Technik ausgewählt. Auch mehrere Techniken können in einem Brautstrauß zur Anwendung kommen, wenn dies sinnvoll ist und sie in der Kombination ihre Aufgabe erfüllen. Wirtschaftliche Faktoren können ebenfalls ein Auswahlkriterium sein.

Foto von Brautstrauß

Grundtechniken:

  • „ binden mit natürlichen Stielen“
  • „ binden mit gedrahteten Stielen“
  • „stecken in Brautstraußhalter oder Moosbasis“

Letztere auch Moostechnik genannt ist letztendlich auch ein binden. Weitere Techniken wie stützen, schienen, kleben, wattieren usw. sind ergänzende Möglichkeiten.
Es ist immer die Technik oder Technikkombination zu wählen, die mit geringstem Aufwand, das bestmögliche Ergebnis erzielt. Die Technik muss für entsprechende Festigkeit sorgen und die Haltbarkeit der Werkstoffe für die Nutzungsdauer gewährleisten. Um letzteres zu erreichen, werden vorzugsweise immer ausgereifte und gut gewässerte Werkstoffe verwendet. Werkstoffe und Materialien müssen so ausgewählt und verarbeitet sein, das sie nicht unerwünschte Düfte abgeben, nicht abfärben, nichts beschmutzen oder von ihnen eine Verletzungsgefahr ausgeht.
Auch sichtbare, gestalterisch mitwirkende Techniken sind möglich, als auch Schmuckelemente mit Funktion.

Der Brautstrauß
  • verschiedene Techniken
  • „Straußform“!!!
  • Asymmetrie, die der Zeit entsprechende Ordnungsart