Floristik-Design-Fachbuch

13.11 Gotik

Das Zeitalter der Gotik dauerte ca. von 1200 – 1500 n. Chr. Diese Zeit die gemeinsam mit der Romanik als Mittelalter bezeichnet wird war geprägt durch den Feudalismus. Alle Herrschaftsform wird von der Grundbesitzverfügenden aristokratischen Oberschicht ausgeübt. Durch umfangreiche Entstehung neuer Städte bildete sich allmählich das Bürgertum aus. Handel und Handwerk blüht auf. Der Trittwebstuhl wird erfunden, Hammerwerke und Sägemühlen sind vorhanden. Leibeigene Bauern konnten in den Städten als Handwerker
Bürgerrechte erwerben. Man konnte Papier herstellen und es dank Gutenberg bedrucken. Gotik was soviel wie barbarisch bedeutet weißt auf den Einfluss der Völker nördlich der Alpen hin. Italienische Baumeister drückten durch diese Namensgebung ihr Missfallen aus.

Im Kirchenbau entsteht als wesentliches Merkmal der Architektur das Kreuzrippengewölbe. Der Druck des Gewölbes wird durch Rippen und Strebebögen auf die Strebepfeiler geleitet. Außerhalb der Kirche werden diese durch Stützpfeiler gesichert. Die Überleitung des Drucks erfolgt durch Stützbögen. Nur so konnte man diese himmelwärts strebende, dem Licht zugewandte, Architektur verwirklichen. Die Hoffnung auf Erlösung von allen irdischen Beschwerden wurde hierdurch ausgedrückt.

Grundriss ist das Rechteck sowie beim Kirchenbau das Kreuz. Kirchen bestehen aus mehreren Schiffen und der Spitzbogen ist en typisches Merkmal. In den hohen, hellen Räumen erstrahlt das Licht durch große bunte Glasfenster, welche mit Stabwerk gegliedert und mit Maßwerk verziert sind. Die Fensterrosette, ein großes rundes Fenster ist häufig über dem Portal zu finden. Krabben, Kreuzblumen und Wasserspeier sind schmückende Elemente. Schlanke Türmchen, Fialen sind ein weiteres markantes Merkmal der gotischen Architektur. Profanbauten besitzen teilweise Treppengiebel und die Häuser sind mit Fachwerk versehen. Das Rathaus in Fulda ist ein bekannter Profanbau dieser Zeit. Das Mittelalter ist auch die Zeit des Aberglaubens und der Hexenverfolgung. Gärten sind in dieser Zeit Obst und Nutzgärten, unter anderem zum Anbau wohlriechender und heilbringender Kräuter, aus deren Extrakten Medizin gewonnen wurde.

Es wurden allerdings auch Blumen angebaut, die zum schmücken der Altäre verwendet wurden. Lilien, Gladiolen und Rittersporn wurden hier häufig eingesetzt, da diese das emporstrebende der Gebäude in seiner Wirkung betonten. Licht welches durch die großen Fenster in das Gebäude strahlte verstärkte diese Wirkung noch. Girlanden wurden senkrecht in den Raum gehängt. Blumen, als Sinnbild religiösen Lebens, Rose für Marienkult und die Lilie für die Dreifaltigkeit werden ebenso auf Bildern wiedergegeben wie die Akelei, Veilchen, Maiglöckchen, Pfingstrosen und die Gartennelken, wodurch sich ein gewisses naturwissenschaftliches Interesse vermuten lässt.

Gotik
  • Weiß u. Gelb hat größte Wirkung durch bunte Fenster
  • Spitzbogen und Strebepfeiler symbolisieren das emporstreben zum Himmel !